YPS Logo seit 2005

YPS Nr.1255, Nr.1256 und Nr.1257 - Ein Resümee


Warten sind YPS Fans inzwischen ja gewohnt. Diesmal hat sich der Ehapa Verlag gut ein halbes Jahr Zeit für die drei Ausgaben Nummer 1255, 1256 und 1257 gelassen. Ob und wie es nach diesen Testausgaben weitergeht, werden wir wohl erst 2007 erfahren.

Ersteindruck:
Heft Nr.1255 Das inzwischen schon gewohnte nostalgische Logo verziert auch die neuen Hefte wieder. Farblich variiert die Covergestaltung mit Seitenstreifen von Ausgabe zu Ausgabe, es wirkt aber trotz der vielen untergebrachten Informationen nicht zu überladen. Der Umfang des Hefts wurde auf 52 Seiten erweitert, wobei den Comics immerhin knapp die Hälfte der Seiten eingeräumt wird. Das Seitenlayout ist diesmal modern, übersichtlich, einheitlich und nicht so furchtbar schrill wie letztes Mal. Auf knallbunte Farbübergänge im Hintergrund wurde glücklicherweise verzichtet. Obwohl das Heft mehr Seiten enthält, wurde der reguläre Preis auf € 2,70 gesenkt. Warum Nr.1256 zum Sonderpreis von € 2,95 verkauft wurde, ist nicht ersichtlich.

Der Inhalt:
Die Anleitungen zum Gimmick sind leider etwas zu knapp geraten, vor allem bei Nr.1255 mit den Urzeitkrebsen. So wird im Heft z.B. nicht mal erwähnt, wo man neues Futter bekommt, wenn das mitgelieferte aufgebraucht ist. Sehr lehrreich und in alter YPS-Tradition sind dafür wiederum die jeweils vierseitigen wissenschaftlichen Artikel. Über Dinosaurier, den Weltraum und Leonardo DaVincis Erfindungen wird hier leicht verständlich berichtet. Einziger Verbesserungsvorschlag: Die Artikel könnten ruhig in jedem Heft einen Bezug zum Gimmick haben, wie es bei den Urzeitkrebsen mit dem Thema Dinosaurier ja schon der Fall war. Die restlichen Beiträge, wie etwa Zaubertricks, Knobelaufgaben und Witze, sind als typische Elemente früherer YPS-Hefte gern gesehen. Eine tolle neue Idee ist das "Ypsperiment", ein kleines wissenschaftliches Experiment, das jeder leicht zuhause nachmachen kann. Richtig ypsig halt!

Die Drachentöter
Die Comics:
Schlimmer als im Testheft vom letzten August konnte es ja nicht kommen. Insofern ist die Comicauswahl jetzt Mister Melone in YPS Nr.1257 definitiv ein Fortschritt, aber immer noch stark ausbaufähig. Dem Comic zum Gimmick mit Yps, Kaspar, Patsch und Willy werden jetzt immerhin 3 Seiten eingeräumt, aber leider ist die Kolorierung ein wenig blass. Von "Mister Melone" wurden frühere Abenteuer mit neuer Kolorierung nachgedruckt. Auch wenn das sicher eine gute Serie aus alten Zeiten ist, wären z.B. "Pif und Herkules", "Gespenster GmbH" oder gar die andere Wichmann-Serie "Ben's Bande" eine noch bessere Wahl gewesen. Als wirklich schlechter Comic stechen nur noch "Die Drachenjäger" ins Auge. Wobei man die Serie überhaupt nur grade so als "Comic" bezeichnen kann - es handelt sich dabei nämlich um mit Sprechblasen versehene Standbilder einer Zeichentrickserie. Dafür passt zumindest der Krimicomic "Detektiv Didi" ganz gut in YPS. Titeuf ist weiterhin unterhaltsam, aber das Repertoire an Onepagern könnte man gut noch um eine klassische Serie wie "Robin Ausdemwald" aufstocken.

Die Gimmicks:
Die Urzeitkrebse sind das Kultgimmick schlechthin, Gimmick Nr.1257 damit konnte Ehapa ja gar nichts falsch machen. Haben sie auch nicht, sondern im Gegenteil noch einen draufgelegt. Mit dem Aquarium im Capri-Sonne-Format ist gleich auch noch ein passendes kultiges Gefäß für die kleinen Tiere dabei. Zwar sicher nicht das stabilste, aber durchaus nützlich. Die beiden anderen Gimmicks, die (batteriebetriebene) Alarmanlage und das Finger-Fußballspiel sind leider nicht so gelungen. Aber im Gegensatz zur "Geldmaschine" funktionieren sie immerhin einwandfrei und beim Fußballspiel darf man sogar ein wenig selbst zusammenbasteln!

Fazit:
In Berlin hat man sich offenbar einige Kritiken zu Herzen genommen, das sieht man der neuen Testreihe an. Insbesondere die redaktionellen Beiträge sind durchweg gelungen und übertreffen das Niveau der YPS-Hefte aus den 80er Jahren teilweise sogar. Das größte Defizit ist jetzt leider noch die Comicauswahl. Da fehlen immer noch die typischen Serien "Pif und Herkules", "Yinni und Yan", "Gespenster GmbH" oder wenigstens eine andere neue Serie von ähnlicher Machart und von gleicher Qualität. Material auf dem europäischen Comicmarkt gibt es dafür ja durchaus, ein Blick auf das Magazin "Pif Gadget" unserer französischen Nachbarn würde reichen.

Dominik Scherer


Die Inhaltsangaben dieser drei Hefte findet ihr hier.



Letzte Änderung: 08.05.2006, 10.49 Uhr
Text: © 2006 YpsFanpage.de by Dominik Scherer
Bilder: © 2006 Egmont Ehapa Verlag GmbH
Impressum