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August 2000

Rettet Yps!

Die Nachricht vom möglichen Ableben des Kult-Comics "Yps" schlug in den diversen Redaktionen ein wie eine Bombe (aol/mar)


Die Nachricht vom möglichen Ableben des Kult-Comics "Yps" schlug in den diversen Redaktionen ein wie eine Bombe. Kein Wunder, sitzen dort doch all die um die 30-Jährigen, die sich noch wehmütig an das erste Heft von vor 25 Jahren erinnern, an die vielen Bastelabende, die angesagt waren, um "Um-die-Ecke-Schieß-Rohre" und "astronomische Teleskope" nachzubauen, an die Stunden, die damit zugebracht wurden, die "Urzeit-Krebse" mit Wasser und Futter zum Leben zu erwecken, Bohnen oder Tannen aus der beigefügten Saat zu züchten.

Ein Aufschrei ging durch die Kinder im Manne (und in der Frau), und eh' man sich's versah, gab es flott aus dem Boden gestampfte Rettungsaktionen für den Kult-Comic im Netz und über den Äther. Radio Energy 97,1 in Hamburg schickte ihren "Wagga Wagga" Morningman an die Front und ließ ihn Hörerproteststimmen sammeln und alte Gimmicks verlosen. Die Jugendsendung "Zündfunk" des Bayerischen Rundfunks baute eine Sonderseite im Netz und sammelte Proteststimmen aus der Redaktion und von ihren Hörern. Selbst die Redaktion des Medienmagazins "kress online" ließ sich prompt zu einer "Rettet Yps"-Seite inspirieren, auf dass dort Histörchen und Protestnoten an den Schuft vom Ehapa-Verlag, in dem "Yps" erscheint, hinterlassen werden könnten. Und die ganz bestimmt seriöse Wochenzeitung "Die Zeit" räumte dem Vater aller Gimmicks, Reinhard Haas, eine ganze Seite mit ausführlichem Interview ein.
Die so genannte "Klofrau" baute eine inhaltlich-optisch äußerst verwegene Seite zur Förderung der "YPS"-Rettungsaktivitäten und stützt damit nicht nur den eigens gegründeten "Verein zur Erhaltung von Yps".
Aber alles, all das hat bislang noch nicht geholfen: Laut Pressefrau vom Ehapa-Verlag, Christina Godau, rollt weder eine Abo-Welle auf den Verlag zu, noch sind die Archive und aktuellen Auflagen aufgekauft. Müssen wir uns also ernsthaft fragen: Wollen wir "Yps" wirklich so sterben lassen? Nein? Dann schreibt uns eMails, diskutiert in unserem Chat, was zu tun ist, kauft die aktuelle Auflage an den Kiosken auf oder abonniert die Zeitschrift für Eure Kinder, Enkel, Neffen, Nichten (auch wenn der Verlag nicht versprechen kann, ob die noch zustande kommen)...

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